Alle
Erdenbewohner betrifft die Frage gleichermaßen, denn ohne ein
funktionierendes Ökosystem können wir Menschen nicht auf dem Planeten
leben. Somit ist der Erhalt der Natur schon lange keine altruistische
Frage mehr, sondern vielmehr ein Verhalten aus Liebe zu sich selbst,
allen anderen Menschen, den Tieren, Pflanzen und der Natur als Ganzes.
Ohne eine gesunde Mutter Erde ist das Bestehen der Spezie Mensch nicht
möglich.
Wenn
wir davon sprechen, die Umwelt schützen zu wollen, dann müssen wir
zunächst verstehen, wo wir die Umwelt belasten bzw. verschmutzen. Der
ökologische Fußabdruck gibt uns einen guten Anhaltspunkt, um zu
begreifen, wo wir welche Ressourcen verbrauchen. Der Fußabdruck ist
sozusagen die Summe der von uns in Anspruch genommenen Rohstoffe, der
Landflächen, des Wasser und der Energie. Im Prinzip alles, was wir für
unseren Lebensstil auf der Erde an Rohstoffen konsumieren, aber auch,
was wir an Treibhausgasen in die Luft blasen.
Kohlendioxid,
also C02, ist das bekannteste Treibhausgas und mittlerweile ein
gängiger Begriff. Nicht viele wissen jedoch, dass die Deutschen im
Schnitt jährlich 11 Tonnen C02, also fünfmal so viel, wie es jedem
Erdenbürger zusteht, auszustoßen. Bei der Frage der C02-Bilanz sollte
man jedoch nicht nur in der Gegenwart bleiben, sondern nie vergessen,
dass die C02-Partikel für mehrere Hundert Jahre in der Atmosphäre
bleiben und somit das Klima der Erde auch in Zukunft verändern.
Gleichzeitig ist es wichtig, auch die historische Entwicklung von
C02-Abgasen zu betrachten. Denn obwohl China heute der größte
Kohlendioxidverursacher ist, sind Europa und Nordamerika historisch
gesehen für über 70 % aller vom Menschen verursachten Treibhausgase
verantwortlich.
Vor
der industriellen Revolution gab es so gut wie keine Gedanken, die sich
um den Erhalt des Planeten drehten. Für die Geschichte der Menschheit
sind die letzten 150 Jahre nur ein Augenblick und dennoch hat sich die
Situation auf der Erde dramatisch verändert. Seit 1850 hat sich die
Weltbevölkerung verfünffacht, gleichzeitig verdoppelte sich die
durchschnittliche Lebenserwartung in Europa von unter 40 Jahren auf 80
Jahre.
Schon
vor Jahrzehnten war sich ein Teil der Gesellschaft bewusst, wie
gefährlich die Nuklearenergie ist und wie sinnvoll es wäre, in
erneuerbare Energien zu investieren. Es brauchte aber noch zwei GAUs und
viele Jahre, bis auch die konservativen Parteien und Menschen in
Deutschland begriffen, dass Atomenergie keine Zukunftstechnologie ist
und erst recht nicht umweltfreundlich und sicher ist.
Obwohl
es schon seit langer Zeit toxische, chemische und für den Menschen
höchst gefährliche Substanzen gibt, begann das Recycling erst vor
wenigen Jahrzenten. Leider wird aber auch heute noch von vielen
Menschen, Betrieben und Staaten die Vogel-Strauß-Politik angewandt, die
besagt, dass alles, was man nicht sehen und riechen kann, auch kein
Problem für Mensch, Tier und Umwelt darstellt. Bis in die Siebziger
Jahre wurde praktisch alles auf Mülldeponien geschmissen, was produziert
bzw. als Abfall von der Gesellschaft entstand. Heute zählt Deutschland
zu den Recyclingweltmeistern und dennoch wird in den meisten Firmen,
Privathaushalten, öffentlichen Einrichtungen usw. längst nicht alles
getrennt. Die Folgen sind stetig ansteigende Giftmüllberge, wie z.B. im
Falle der “Energiesparlampen”, die, nachdem sie “recycelt” wurden, in
Fässern in alten Bergwerken gelagert werden. Anstatt alle Rohstoffe
voneinander zu trennen und weiter zu benutzen, ist es leider bei
Quecksilber, aber auch bei vielen anderen Ressourcen günstiger, neues
Quecksilber zu fördern, anstatt altes aus Energiesparlampen zu recyceln.
Weltweit
ist das Ausmaß an Umweltverschmutzung kaum noch in Worte zu fassen,
seit Jahrzehnten gibt es nicht mehr nur einzelne Regionen, die verseucht
sind, sondern der Großteil aller Landstriche, Flüsse, Seen,
Grundwasser, ja sogar Meere und die Luft sind verunreinigt. Die Mehrheit
der Verschmutzungen ist nicht durch Umweltkatastrophen entstanden,
vielmehr durch einen systematischen und flächendeckenden Einsatz von
Pestiziden, massiven Ressourcenabbau, Kraftwerken und Fabriken. Es sind
nicht Shell, Bayer, Monsanto und Co, die wir dafür verantwortlich machen
können, sondern höchstens uns selbst - und nicht mal das ist möglich,
denn die allermeisten Menschen haben keine Ahnung, wie sie mit Hunger,
Umweltzerstörung und sozialer Ungerechtigkeit zusammenhängen. Wir leben
in einem noch nie dagewesenen Luxus auf Kosten unserer Mitmenschen, der
Natur und der Tiere. Würde man die Energie, die wir aus allen fossilen
Rohstoffen wie Erdöl, Gas, Kohle, Uran etc. in Sklaven umrechnen, die
tagtäglich 12 Stunden für uns arbeiten, bräuchten wir mehr als 130
Milliarden von ihnen. In besonders energieverschwenderischen Ländern wie
Deutschland, sind das über 55 Energiesklaven pro Einwohner.
Vollkommen
legal und im Bewusstsein der Regierungen und der meisten Menschen
weltweit, sprühen Agrokonzerne und Bauern im Auftrag der Konsumenten
mehr als 800 verschiedene Pestizid-Wirkstoffe in mehr als 20.000
Pestizidprodukten auf Böden, über Gemüse, Obst und Baumwolle. Seit 1950
hat sich der Absatz von Pestiziden auf mehr als 40 Milliarden US $
verfünfzigfacht. Neben Herbiziden, Fungiziden, Insektiziden werden seit
der “Grünen Revolution” auch vermehrt genetisch manipulierte Samen mit
weitreichenden Folgen eingesetzt. Was für BASF, Dupont, Syngenta und Co
ein Milliardenbusiness ist, zerstört zunehmend das so fragile und
einzigartige Ökosystem unseres Planeten. Die Umweltverschmutzung der
Schädlingsbekämpfungsmittel schadet so nicht nur der Umwelt, sondern
jährlich mehr als 40 Millionen Menschen, die an Pestizid-Vergiftungen
leiden. Bei mehr als 350.000 Menschen verlaufen sie tödlich. Leiden tun
so nicht nur die Bauern und alle Menschen, die in den Regionen leben, wo
es diese toxische Landwirtschaft gibt, sondern auch die Verbraucher.
Die Pestizide gelangen über das Futter in den tierischen Organismus und
werden dort in Fettdepots gesammelt und landen über Fleisch, Milch,
Butter und Eier schließlich am Ende der Nahrungsmittelkette: Beim
Menschen.
Nicht
nur beim Essen und bei der Kleidung wirkt sich unser destruktives
Verhalten an unsrer Mutter Erde auch negativ auf uns Menschen aus.
Mittlerweile ist fast jedem bekannt, dass sich überall im Meer
regelrechte schwimmende Müllhalden von Plastikteilchen gebildet haben,
die teilweise die Größe von Mitteleuropa erreicht haben. Entgegen
früheren Annahmen kommt es aber zu einem schnellen Abbau von
Kunststoffen durch Sonne, Regen und andere Einflüsse, bei dem Giftstoffe
freigesetzt werden. Die mehreren hundert Millionen Tonnen
Kunststoffmüll befinden sich so nicht nur an der Meeresoberfläche,
sondern verteilen sich im ganzen Meer und lagern sich auf dem
Meeresboden ab. Genauso wie bei allen anderen tierischen Produkten, die
wir Menschen konsumieren, werden wir so am Ende Mülldeponie unseres
eigenen Abfalls, in dem wir Fische und Meeresfrüchte essen.
Nachhaltigkeit
ist heute in aller Munde, McDonald ist jetzt grün, beim neuen
Elektroauto wird geworben, dass man mit Konsum nebenbei auch noch das
Klima retten kann, und selbst bei Discountern findet man inzwischen
Bioprodukte. Das Thema „Umweltbewusstsein“ hat die Mitte der
Gesellschaft erreicht, und längst lassen sich die Unternehmensgrundsätze
von den größten C02 produzierenden Betrieben und denen von Greenpeace
kaum noch unterscheiden. Grün sein ist chic geworden und schon wieder
auf Kosten der Umwelt, der Tiere und der Menschen. Denn eines hat sich
nicht geändert: das System, in dem wir leben, ist immer noch
kapitalistisch und süchtig nach Wachstum und dementsprechend vernichtend
für den Planeten und dessen Bewohner. Die profitorientierten
Unternehmen bestimmen die Richtung der Politik, hunderttausende
Lobbyisten kämpfen tagtäglich dafür, dass die Interessen ihrer
Finanziers gewahrt bleiben bzw. neue durchgesetzt werden. Obwohl ein
Großteil der Bevölkerung in Europa verstanden hat, dass das Paradigma
des ewigen Wachstums auf einem begrenzten Planeten keinen Sinn ergibt
und für Hunger, Umweltzerstörung und Leid sorgt, haben die meisten
Menschen noch keinen wahrhaftigen Schritt in eine gerechte, friedliche
und nachhaltige Welt getan. Noch ist Umweltschutz ein Thema, das
meistens auf dem Papier behandelt wird. Obwohl seit Jahrzehnten weltweit
versucht wird, die Treibhausgase zu reduzieren, ist die Konzentration
von anthropogenen verursachten Gasen wie C02, Methan und Lachgas in der
Atmosphäre, nur größer geworden. Obwohl Länder wie Deutschland ihre
C02-Bilanz in den letzten Jahren sogar senken konnten, kennt die globale
Bilanz von Treibhausgasen nur eine Richtung, denn alle im Ausland
produzierten Güter, die importiert werden, tauchen in der offiziellen
Statistiken der BRD nicht auf. Die meisten elektronischen Geräte werden
heutzutage nicht mehr in Europa gefertigt, sondern zunehmend von
ehemaligen Bauern zu miserablen Löhnen und unter katastrophalen
Arbeitsbedingungen in Asien. Allein in China geht jede Woche ein neues
Kohlekraftwerk in Betrieb, um die Werkstätten der Welt mit ausreichend
Energie zu versorgen, die den schier endlosen Konsumhunger der Welt zu
stillen versuchen. Darunter leiden nicht nur die Arbeitenden in den
Fabriken, sondern der gesamte Kontinent und mit ihm die Welt. Flüsse,
Seen, Böden und die Luft sind so stark verschmutzt, dass sich nun sogar
der chinesische Kader mit Umweltschutz beschäftigt.
Das
Thema Umweltschutz ist praktisch ein Selbstschutz, denn wir Menschen
können nicht ohne saubere Luft, trinkbares Wasser und ein
funktionierendes Ökosystem leben - im Gegensatz zur Natur, die schon
seit Millionen von Jahren ganz ohne menschliches Zutun in sich
harmonisch ist. Die große Frage ist, was jede(r) einzelne dafür tun
kann, um die an vielen Stellen schon kranke Mutter Erde zu schützen und
zu schonen. Längst hat die Mehrheit der Deutschen begriffen, dass
aktiver Umweltschutz weit mehr ist als nur Mülltrennen, Stoffbeutel
benutzen und Fahrrad fahren. Obwohl wir heute in einer sehr komplexen,
komplizierten und verstrickten Welt leben, gibt es dennoch ganz einfache
Dinge, die wir alle beherzigen können, um umweltfreundlicher zu leben.
Wie
bereits am Anfang des Artikels erwähnt, ist der persönliche ökologische
Fußabdruck ein guter Maßstab, nachdem man sich richten kann, um zu
verstehen, wo es sich wirklich lohnt, Rohstoffe einzusparen. Zunächst
betrachten wir unseren Wasserverbrauch. Rund 120 Liter Wasser
verbrauchen die Deutschen im Schnitt pro Tag und Person im Haushalt,
also Wasser, welches man sehen kann. Im Verhältnis zu 5500 Liter täglich
an virtuellem Wasser, also dem Wasser, welches zur Erzeugung eines
Produkts aufgewendet wird. So macht das Wasser, welches wir verbrauchen,
ohne es zu sehen, den Großteil unserer Wasserbilanz aus und lässt die
“paar” Liter für Dusche, Wäsche waschen, Toilette usw. fast
vernachlässigbar aussehen. Was nicht heißen soll, dass man nun zu Hause
kein Wasser sparen sollte, vielmehr geht es darum, auf den virtuellen
Wasserverbrauch acht zu geben. Da die Medien aber nur sehr zaghaft über
diese wissenschaftliche Erkenntnisse berichten, wissen wohl die
wenigsten, woher diese Unsummen von mehr als 2 Millionen Litern Wasser,
die der Europäer im Schnitt pro Jahr verbraucht, stammen. Es muss dazu
gesagt werden, dass in Deutschland sogar die Hälfte von dem virtuellen
Wasser aus nicht EU-Ländern importiert werden und somit besonders
kritisch zu betrachten sind. Jedes Produkt braucht Wasser in der
Herstellung oder Produktion, wobei gerade die Landwirtschaft für mehr
als ⅔ des weltweiten Wasserverbrauchs verantwortlich ist. Die
Futtermittel für Tiere nehmen dabei gleichzeitig noch den Großteil der
weltweit genutzten Landfläche ein und sind somit für einen sehr hohen
Wasserverbrauch verantwortlich. Um ein Kilo Fleisch zu erzeugen,
benötigt man zwischen 6-17 Kilo Tierfutter und 6 000 - 17 000 Liter
Wasser. Der Hunger der mehr als 60 Milliarden Tiere, die wir Menschen
pro Jahr töten, führt dazu, dass weltweit mehr als die Hälfte der
gesamten Getreideernte und sogar 90% der Sojaernte für Tiere bestimmt
sind. Alle 2 Sekunden wird eine Fläche in der Größe eines Fußballfeldes
von den Regenwäldern der Erde gerodet, um vornehmlich für Weideflächen
bzw. Monokulturen von Tierfutter genutzt zu werden. Die Zerstörung des
Urwaldes hängt so direkt mit dem Hunger nach tierischen Produkten
zusammen. Für Europas Tierindustrie muss mehr als 80% des gesamten
Tierfutters importiert werden, weil es in der EU einfach viel zu wenig
Anbau- bzw. Weidefläche für den massiven Fleischkonsum von mehr als 70kg
pro Europäer gibt. Doch nicht nur Fleisch ist ein enormer Wasser- und
Ressourcenverschwender, sondern auch andere tierische Produkte wie Milch
und Käse. Für jeden Liter Milch braucht es mehr als 1000 Liter Wasser
und 700g Soja bzw. zwischen 4-8 Liter Milch für jedes Kilo Käse und
dementsprechend 2,8 - 5,6 kg Soja. Aber auch Kaffee und Kakao sind
besonders wasserintensiv - so verbraucht jede Tasse Kaffee rund 140
Liter Wasser und 1kg Kakaobohnen sogar 27 000 Liter.
Neben
Nahrungsmitteln sind es aber vor allem die Textilien, die die virtuelle
Wasserbilanz in die Höhe schnellen lassen. Die Deutschen lieben es,
Klamotten zu kaufen, deswegen schmeißen sie im Schnitt auch mehr als 20
Textilstücke pro Jahr weg. Insgesamt addiert sich das zu einer stolzen
Summe von mehr als 1 Million Tonnen Textilien pro Jahr. Dass jedes
einzelne Kilo Baumwolle mehr als 12 000 Liter Wasser aus Regionen, wo es
ohnehin schon große Wasserdefizite gibt, verbraucht hat, ist dabei den
wenigsten Menschen bewusst.
Überall
auf der Welt sinken die Grundwasserpegel, doch besonders in den
wasserarmen Regionen der Welt sind die Zahlen dramatisch, und zwar
aufgrund unseres Konsums von Baumwolle, Lebensmitteln, Kaffee, Kakao,
Rosen, Mineralien, Rohstoffen und allen weiteren Importen. Damit
verschlimmern wir Hunger, verschmutzen und verbrauchen Grundwasser,
Seen, Flüsse und das Meer. Denn obwohl in der weltweiten Landwirtschaft
nicht überall künstlich bewässert wird, gelangen die giftigen Pestizide
mit dem Regen in die Böden, das Grundwasser, die Flüsse und am Ende
immer ins Meer.
Landwirtschaftliche
Produkte und Nahrungsmittel haben mit 86 % den höchsten Anteil am
weltweiten Wasserfußabdruck. Neben dem Wasser verbrauchen alle Produkte,
Dienstleistungen und Lebensmittel auch Strom, und zwar die so genannte
“Graue Energie”.
Dieser
kumulierte Energieaufwand berücksichtigt den Verbrauch von Energien,
die in Form von Erdöl, Kohle, Gas, Atomkraft usw. für Herstellung,
Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung aufgewandt wurden. Die
Bilanz berücksichtigt auch alle Vorprodukte bis zur Rohstoffgewinnung
und den Energieeinsatz aller angewandten Produktionsprozesse. So ist
z.B. die Energiebilanz von einer 330ml Aluminiumdose äquivalent zu dem
Tagesstromverbrauch eines durchschnittlichen Haushaltes eines Pärchens
in Deutschland. Ein noch extremeres Beispiel von unsichtbarer
Energieverschwendung ist die Anschaffung eines gewöhnlichen Neuwagens,
denn die Graue Energie für einen Mittelklassewagen entspricht dem
Stromverbrauch einer vierköpfigen Familie in 10 Jahren!
Durch
all diese Informationen sollte niemand entmutig werden, im Gegenteil,
denn nur wer die Erde begreift und versteht, wie er mit ihr
zusammenhängt, kann auch nachhaltig und mit gutem Wissen und Gewissen
handeln. Auch wenn es eigentlich auf der Hand liegt: Hier nun endlich
die einfachsten und effektivsten Methoden, dem Klimawandel entgegen zu
wirken und die Umwelt zu schützen.
Anfangen
kann jede(r) mit der Reduzierung von Konsum im Allgemeinen, ob Strom,
Kerosin, Benzin, dem Kauf von elektronische Gütern oder Kleidern und vor
allem bei tierischen Produkten. Wer einen Schritt weiter gehen will,
sollte sich wenn möglich von lokalen, saisonalen und biologischem Essen
vegan ernähren. Obwohl es neben Ökostrom auch ethisch und nachhaltig
wäre ein Ökobankkonto zu haben, gibt es keinen anderen Schritt den
jede(r) einzelne so schnell und unkompliziert machen um seinen
ökologischen Fußabdruck um 70% zu reduzieren, als auf alle tierischen
Produkte zu verzichten. Die Wahrheit liegt nämlich im Detail, denn mehr
als die Hälfte aller ausgestoßenen Treibhausgase stammen heutzutage von
der Tierindustrie. Weltweit belaufen sich alle Treibhausgase der
Tierindustrie auf mittlerweile mehr als 50% aller durch den Mensch
verursachten klimaverändernden Gase.
Die
Königsdisziplin ist natürlich die Selbstversorgung, es muss ja nicht
gleich ein in sich autarker Permakulturgarten sein, sondern vielleicht
Kräuter auf dem Balkon und die Beteiligung an Urbanen Gärten. Außerdem
sollte jede(r), dass im Englischen so schön klingende „sharing is
caring“ (teilen heißt fürsorglich sein), zu Herzen nehmen. So lange es
noch ungenutzte Wohnräume, Essen, Fahrzeuge und alle anderen
Gebrauchsgegenstände gibt, wäre es quasi immer ökologisch nachteilhaft
sich etwas „eigenes“ zu organisieren anstatt zu teilen. Netzwerke wie
Couchsurfing.org wo vorhandener Lebensraum mit Fremden geteilt wird, ist
ebenso Teil einer neuen Kultur des Teilens wie Foodsharing.de, worüber man noch genießbare Lebensmittel teilen kann.
Alle
Sozial- und Umweltprobleme der Welt betreffen heutzutage nicht mehr nur
die Leute vor Ort, sondern die gesamte Weltbevölkerung. Die
Fukushima-Katastrophe ist nur ein extremes Beispiel dafür, denn in einer
globalisierten Welt spielt es keine Rolle, wo Treibhausgase entstehen,
Flüsse verunreinigt werden, Meere zu Müllhalden konvertieren und Wälder
abgeholzt werden. Das Ökosystem kannte noch nie Grenzen, und deshalb ist
es heute wichtiger denn je, global zu denken und lokal zu handeln. Alle
Menschen tragen die gleiche Verantwortung für unseren blauen Planeten,
und jeder sollte bei sich beginnen und sich fragen, wie wir alle mit der
Zerstörung der Erde, dem größten Artensterben seit über 65 Millionen
Jahren, dem Hunger in der Welt und der zum Himmel schreienden
Ungerechtigkeit zu tun haben. Zusammenhänge zu begreifen und
dementsprechend ganzheitliche Entscheidungen zu treffen, sollte heute
mehr denn je eine bewusste Entscheidung in Freiheit und aus dem Herzen
sein. Es kann nicht sein, dass wir weiter auf Politiker, Organisationen
oder Gesetze warten, denn jeder einzelne kann nur sich selber ändern –
und auf uns müssen wir nicht warten.
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenKomprimierter Abriss von notwendigen Handlungsoffensiven. Im Prinzip weiss jeder, der sich ein wenig mit dem ressorcenvernichtenden System beschäftigt, was zu tun ist.
AntwortenLöschenDie Notwendigkeit besteht darin, praktische Handlungsof-fensiven aufzuzeigen, die so einfach sind, dass jeder tätig werden kann, und gleichzeitig so tiefgreifend, dass breite Veränderung möglich wird. Viele Grüsse, George