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So zogen wir ein weiteres Mal auf eine Tankstelle, direkt an der BR-232, die nach Teresina bzw. weiter nach Belem führt. Es sollte der längste Aufenthalt auf einer Raststätte werden, wir
Die Arbeitsbedingungen von den meisten Brasilianer sind ohnehin bescheiden und oft nicht human, seit Lula, dem „linken“ Präsidenten des Landes gibt es wenigstens einen Mindestlohn von etwas mehr als 200€ pro Monat. Wir trafen Menschen die 15 Tage am Stück arbeiteten, mehr als 12 Stunden am Tag, 2 Tage gibts dann Ferien wo sie zu ihren Familie fahren, oft Stunden entfernt, irgendwo auf dem Land. Nach der kurzen Pause gehts dann wieder los, weitere 15 Tage des Schuftens. Der Lohn eines solchen modernen Sklaven sind 510 Reales, der Mindestlohn hier in dem Land was in den letzten Jahren ein Wirtschafwachstum um die 5 % hatte. Es ist nicht schwer jemand zu finden der unter diesen Bedingungen arbeitet, denn der Wunsch, der Traum eines Großbildfernsehers, Motorrads oder einer Mikrowelle habe noch viele Millionen andere Brasilianer die noch keine „Arbeit“ gefunden haben.
Nach über 1300km ließ uns der liebe Darli dann an einem staubigen, kleinen Dörfchen raus, wie viele Ortschaften lag es direkt rechts und links neben der Straße und es begann wieder das Fragen und Hoffen, doch wir wollten den Brasilianern noch ein mal eine Chance geben und warteten direkt an der Straße mit dem Daumen in der Luft auf eine liebe Seele und siehe da, hier weit weg von der Stadt hielten man auch für uns an. So kamen wir mit 10 Autos, Lkws und Pickups in kurzer Zeit nach Belem, unser letzten großen Stadt in Brasilien, direkt am Delta des Amazonas.
Wir machten uns auf zum Flussufer, dort wo auch die Favelas der Stadt waren und entdeckten duzende Kinder und Jugendlich die mit Ihrem Drachen spielten, es schien hier wirklich eine Volkssport zu sein und die Menschen begegneten uns freundlich. Wir machten uns auf die Suche nach der Fähre die Macapa fährt, es gab nur ein Passagier- und Frachtschiff was ein mal täglich auf die andere Seite des Fluss fuhr und hier fragten wir. Ruth hieß die Chefin, wir betraten das kleine Büro, saßen uns nieder und begannen ihr von unser Reise und unser Philosophie zu erzählen, nach ein paar Minuten sagte sie nur: „Eure kompletten Namen bitte“. Nichts einfacher als das, es war herrlich und obwohl wir unsere Arbeitskraft anbaten wollte sie nichts weiter und sagte morgen früh um 11 Uhr gehts los. Mit zwei Tickets in der Tasche gingen wir glücklich und zufrieden auf Brotsuche. Es war unglaublich, selbst hier gab es überall Stahl und Eisen vor Fenster und Türen, ja sogar die freundlichen Bäckerein die uns alle was gaben schützen sich mit Gitterstäbe.
Wir lernten gleich zu Anfang der Fahrt Joa und seine lieben zwei Töchter Neuzani und Miriam kennen, er war Prediger eben dieser Religion und es war spannend Gläubige Christen zu treffen die auch wirklich praktizierend sind und zwar nicht nur in der Kirche. Wir hatten wunderschöne Diskussionen und genossen die Fahrt in dem Labyrinth des Amazonas. Dann spielte Brasilien, es war das letzte Spiel in der WM für das Fußballbegeisterte Land, sie verloren und es
herrschte Trauerstimmung an Bord und der Kapitän ließ dies mit einem langem Signalton auch die Tierwelt im Regenwald wissen. Die Zeit verging wie im Flug, das Schiff war rammelvoll und die 160PS schoben uns kontinuierlich und ruhig durch das braune Wasser, vorbei an Boten die uns mit großen Baumstämmen entgegen kamen, Indigenen die mit Kanus die Plastiktüten gefüllt mit Kleidung einsammelten die die Menschen über Bord warfen bis es irgendwann Nacht wurde und langsam Ruhe eintrat. Es war eine sehr herzliche Atmosphäre und wir waren die einzigen die auf dem Boden schliefen.
Hier gehts zum nächsten Artikel der Reise:
#16 Amapa, der letzte Staat vor Französisch Guyana
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